Wednesday, June 04, 2008

Das Elend perspektivisch

Ein beliebtes und bekanntes Mittel, einem sich im Elend Fühlenden zu helfen, ist ihm die Perspektive seines Elends zu nehmen. Denn jeder sieht sein Elend schnell aus dem Vergleich zu einem vorherigen Zustand. Stellt der jetzige ein Minus an Freude, Kraft, Annehmlichkeit oder Ähnlichem zu einem vorherigen Zustand dar, so ist er geneigt, sich im Elend zu Glauben. Das Elend ergibt sich aus der Differenz der Zustände.

Nun wird oft der Kunstgriff getan, das persönliche Elend eines Einzelnen demjenigen gegenüberzustellen, welches ein Anderer erdulden muss. Es wird sich zugegebenermaßen immer ein größeres Elend finden - man muss meist nicht lange suchen. Was sich der Helfer davon verspricht, ist eine Einsicht des ach so Elenden, dass es seinem Elend an wahrer Substanz fehlt. Hier soll der Verstand über das Gefühl herrschen.


Wird dabei nicht verkannt, dass sich ebensogut jede Perspektive einnehmen ließe, die genau das Gegenteil anstellt, nicht Linderung sucht, sondern das perspektivische Elend vermehrt? Denn ebenso wird man immer ein größeres Wohlbefinden erdenken können - auch wenn man hier bisweilen länger suchen muss.
Das Spiel der Perspektive kann also nur derjenige spielen, der dazu den passenden Charakter hat. Letztlich herrscht auch beim Helfer das Gefühl und nicht der Verstand.

Neid versus Eitelkeit

Was wäre denn auf dem Feld der Ruhmsucht die schlimmere Sünde - der Neid oder die Eitelkeit? Der Neid will uns soweit treiben, wie es ein anderer geschafft hat, damit wir eben jenen seinen Ruhm ernten. Doch die Eitelkeit treibt uns zu weiterem Ruhm, sprich: Sie will noch einen Schritt weiter.

Das Wesen der Musik

Bisweilen glaube ich den Ruf der Musik zu vernehmen: Für sie sollen wir ewig leben.

Wednesday, January 09, 2008

Unbeabsichtigter Bildersturm

Die Überschrift ist so schon kompliziert genug für meine heutige Zielgruppe, daher habe ich mir den Begriff Ikonoklasmus für den Einleitungstext vorbehalten. Außerdem mögen unsere selbsterklärten Reinerhalter der weißen Rasse wohl auch keine Fremdworte; ich will mir am Ende nicht vorwerfen lassen, ich verfehlte nur daher meine Zwecke, weil man mich in völkischen Kreisen nicht versteht.

Dies richtet sich an alle Leugner des Holocaust: Steigt bei Euch nicht zu Bewusstsein, was Ihr da leugnet? Wovon Ihr behauptet, es sei nie geschehen: Ist das nicht der einzige - Ihr würdet dieses Wort gebrauchen dürfen - Triumph Eurer Vorbilder? Ist nicht gerade die millionenfache Ermordung jüdischer Menschen das einzige Ziel, welches Euer Führer und seine Mannen nahezu bis zur Vollendung erreicht haben? Nehmt Hitler den Holocaust und seht was danach bleibt: Ein ohnehin weinerliches Figürchen, dem nicht einmal dieses Vorhaben geglückt ist. Der Krieg wurde verloren, der erstrebte "Lebensraum" sogar verringert, das "Reich" zerschlagen; die "arische Rasse" blieb ein Produkt der Phantasie - und nun wollt Ihr ihm den letzten Sieg über die ihm feindliche Welt durch Euer Leugnen vorenthalten? Gesetzt, Ihr läget richtig: Dann hättet Ihr Euch ein Vorbild gewählt, welches Ihr wahrlich erreichen könntet, so es Euch nicht bereits immanent ist: Den Typus des Verlierers...