Friday, April 28, 2006

Leichte Siege

"Schal schmeckt der Trunk des leicht errungenen Sieges."
- Johannes Dietlein

Wednesday, April 12, 2006

Esel und Rübe

Allen, die an den Einwänden des Determinismus nicht verzweifelt sind, sei einmal zu Bedacht gegeben, dass es selbst bei einer theoretischen Möglichkeit des Menschen, sich frei zu entscheiden, nicht unbedingt zu einer vollen Entfaltung seiner Persönlichkeit kommen kann.

Betrachtet man die Verankerung des Begriffes der Freiheit in unserem Grundgesetz, so stellt sich auf den ersten Blick eine Garantie für größtmögliche Freiheit dar: Alles ist erlaubt, es sei denn, es gäbe einen guten Grund, es zu verbieten. Vergleicht man dies mit dem umgekehrten Prinzip – alles ist verboten, es sei denn, es ist erlaubt –, so will einem der erste Entwurf als der liberalere einleuchten.

Doch entspricht dies wirklich der Wahrheit? Die Handlungsfreiheit kann durch Gesetz eingeschränkt werden – zwar durch die verfassungsrechtliche Wesensgehaltsgarantie nicht komplett, aber doch in erheblichem Maße. In Hinblick auf die Unterbringung von Strafgefangenen stellt sich die Frage, ob im Ergebnis ein Unterschied besteht, anfangs alles zu erlauben oder alles zu verbieten, wenn die Ausnahmen von diesen Prinzipien jeweils wieder auf einen Mittelweg und weitreichende Handlungsbeschränkungen zusteuern.

Mir will es oft erscheinen, die dem Bürger versprochene Freiheit ist wie eine Karotte an der Angel, die den freiheitshungrigen Esel „Volk“ durch die Wüste treibt. Auf seinem Rücken sitzt der Staat und freut sich darüber, den Esel in solch listiger Weise vorantreiben zu können, ohne dass dieser je die Unerreichbarkeit der Rübe entdeckt.