Wednesday, February 21, 2007

Verlässlichkeit

Hass ist so viel verlässlicher als Liebe. Liebe ist sprunghaft, Hass ist konstant.

Monday, February 05, 2007

Die Rückkehr zur Schöngeistigkeit des Anfangs vollzieht sich in der Betrachtung des folgenden Abschnitts aus "Narziß und Goldmund" von Hermann Hesse:

"Vielleicht, dachte er, ist die Wurzel aller Kunst und vielleicht auch alles Geistes die Furcht vor dem Tode. Wir fürchten ihn, wir schauern vor der Vergänglichkeit, mit Trauer sehen wir immer wieder die Blumen welken und die Blätter fallen und spüren im eigenen Herzen die Gewißheit, daß auch wir vergänglich sind und bald verwelken. Wenn wir nun als Künstler Bilder schaffen oder als Denker Gesetze suchen und Gedanken formulieren, so tun wir es, um doch irgend etwas aus dem großen Totentanz zu retten, etwas hinzustellen, was längere Dauer hat als wir selbst."

Es bleibt der Zweifel. Welche Dauer hat die Kunst wirklich? Es mag Trost darin liegen, sein Werk unsterblich zu glauben - ist es nicht dennoch eine Form der Ignoranz?

"Wer immer sich einem Werk widmet, glaubt - ohne sich dessen ganz bewusst zu sein -, daß es die Jahre, die Jahrhunderte, die Zeit selber überdauern wird. Spürte er, während er sich ihm widmet, daß es vergänglich ist, er würde es auf halbem Weg aufgeben und könnte es nicht vollenden. Tätigkeit und Selbstbetrug sind nicht voneinander zu trennen."
- E.M. Cioran, "Vom Nachteil, geboren zu sein"